Innovation trifft Interaktion: CARBOUS entwickelt sich im Celsiuz weiter

Ein Bildschirm des Celsiuz und dahinter Menschen in einem Decision Theater

Wie lassen sich technologische Prozesse für eine nachhaltige Bioökonomie weiterdenken? Dieser Frage widmete sich das Projektkonsortium CARBOUS bei einem interaktiven Workshop am 7. Juli 2025 im Transferraum CELSIUZ an der Hochschule Zittau/Görlitz. Begleitet und unterstützt haben wir das Treffen mit einem digitalen Interaction Room für angewandte Forschung und kooperative Projektentwicklung.

Vom Eisenkatalysator zur CO₂-neutralen Industrie

Das Projekt CARBOUS verfolgt ein ambitioniertes Ziel: die Erzeugung von Energie, technischen Gasen und chemischen Ausgangsstoffen auf Basis eines innovativen thermochemischen Prozesses. Dabei entstehen neben Strom und Wärme auch wertvolle Koppelprodukte – etwa reiner Kohlenstoff, der sich vielfältig nutzen lässt.

Besonders relevant ist das mit Blick auf eine CO₂-neutrale Zukunft: In der Stahlindustrie etwa könnte Kohlenstoff künftig aus nachwachsenden Quellen statt aus fossilen Rohstoffen stammen.

Bereits jetzt wird der Prozess in einer Demonstrationsanlage in Zittau getestet, begleitet durch vertiefende Experimente beim Projektpartner DLR. Eine wichtige Beobachtung: Reiner Kohlenstoff lagert sich am Katalysator ab, aktuell auf Eisenbasis – ein entscheidender Schritt in Richtung nachhaltiger Materialgewinnung und Teil der Bioökonomiestrategie des Projekts.

Praxis trifft Forschung: der Practitioner Circle

Das Treffen am 7. Juli war Teil des Practitioner Circle – diesmal in hybrider Form. Forscher, Entwickler und Unternehmensvertreter arbeiteten gemeinsam an der strategischen Weiterentwicklung des Projekts. Mit dabei waren die Partnerinstitutionen:

Moderiert durch Transfermitarbeiter Martin Herling entstand im Interaction Room eine digitale Mindmap, die kollaborativ aufgebaut und kommentiert wurde. So konnten Herausforderungen, Innovationspotenziale und nächste Schritte gemeinsam identifiziert und dokumentiert werden – direkt im Austausch zwischen Forschung und Praxis.

Transferformat weiterentwickelt – Projektidee konkretisiert

Die Mindmap diente nicht nur der Strukturierung der Diskussion, sondern entwickelte sich selbst zu einem neuen Werkzeug der Transferarbeit: Sie unterstützte als visuelles und funktionales Element die gemeinsame Erarbeitung eines Projektantrags, der aus dem Workshop hervorging. Zwar war ein vorheriger Antrag im Auswahlverfahren nicht erfolgreich, doch das Team zeigte sich motiviert: Neue Förderpfade und Projektpartner werden derzeit sondiert.

Das Fazit: Der Interaction Room muss sich stetig weiterentwickeln, um flexibel auf die Bedürfnisse der Forschenden einzugehen. Genau das ist in Zittau gelungen – durch digitale Tools, einen strukturierten Prozess und die Offenheit zur Co-Kreation.

veröffentlicht am 01.09.2025, von Eric Neiß

Ort

Hochschule Zittau/Görlitz
Theodor-Körner-Allee 16
02763 Zittau/Görlitz

Veröffentlichungsdatum

01.09.2025

Kontakt

Porträtfoto Martin Herling

Martin Herling, M.Sc.

Projektmitarbeiter

Tel.: +49 3583 612 4696

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