Resiliente Fertigung: Wie werden Produzenten krisensicher?
Produktionsunternehmen stehen vor immer neuen Herausforderungen: Lieferengpässe, Umweltkatastrophen oder plötzliche Störungen in der Lieferkette können den gesamten Betrieb beeinträchtigen. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind davon betroffen. Klassische Liefernetzwerke, in denen viele verschiedene Unternehmen zusammenarbeiten, sind oft nicht widerstandsfähig genug, um solchen Störungen zu begegnen. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit wie die Blockade des Containerschiffs "Ever Given" oder coronabedingte Lieferengpässe zeigen, wie anfällig globale Logistiknetzwerke sind.
Eine resiliente Produktion hilft Unternehmen, krisenfester zu werden. Dazu gehören flexible Fertigungssysteme, eine starke Mensch-Technik-Interaktion sowie der bewusste Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Diese Technologien unterstützen die Anpassungsfähigkeit und Produktivität der Unternehmen und tragen gleichzeitig zu mehr Nachhaltigkeit bei.

Lösungen für die Produktion: Wissen aus der Forschung nutzen
Das Projekt "Resiliente Fertigung" setzt genau hier an: Es überträgt Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis, sodass auch KMU davon profitieren können. Im Mittelpunkt steht die sogenannte "Industrie 4.0 Modellfabrik". Dort werden neue Fertigungstechnologien entwickelt und getestet, die Unternehmen helfen, sich auf unerwartete Ereignisse vorzubereiten und flexibel zu reagieren.
Ziel ist es, Unternehmen für Risiken zu sensibilisieren und ihnen konkrete Lösungen aufzuzeigen. Dazu werden moderne Technologien wie vernetzte Maschinen, Automatisierung oder additive Fertigung (3D-Druck) eingesetzt. Unternehmen erhalten hier die Möglichkeit, innovative Fertigungsszenarien kennenzulernen und an ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Praktische Unterstützung für KMU
Um Unternehmen beim Aufbau einer resilienten Produktion zu unterstützen, werden verschiedene Transferformate angeboten. Dazu gehören:
- Workshops und Schulungen: Hier lernen Unternehmen, wie sie widerstandsfähige Produktionsprozesse entwickeln können.
- Praxisnahe Demonstrationen: In der Industrie 4.0 Modellfabrik können Firmen neue Technologien direkt erleben.
- Wissensplattformen und Netzwerke: Unternehmen können sich mit Forschungseinrichtungen und anderen Firmen austauschen, um voneinander zu lernen und neue Ideen zu entwickeln.

Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen, resilienten Fertigung liegt in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Nur wenn Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihr Wissen teilen und gemeinsam innovative Lösungen entwickeln, können KMU langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Die Industrie 4.0 Modellfabrik bietet eine ideale Plattform, um diese Zusammenarbeit zu fördern und praxisnahe Lösungen für eine zukunftsfähige Produktion zu schaffen. Im Veranstaltungskalender der Resilienten Fertigung können Sie sich für Touren durch die Fabrik anmelden!