Wissenstransfer rettet Produktion: WHZ hilft Felgenhersteller
Die Firma Büchel GmbH & Co. profitierte kürzlich eindrucksvoll vom Wissenstransfer der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Dank der Expertise eines Mitarbeitenden konnten zwei wichtige Bestandsanlagen des Unternehmens wieder instand gesetzt werden – eine Lösung, die nicht nur den Produktionsablauf rettete, sondern auch erhebliche Kosten sparte.

Erstkontakt auf der Messe „All About Automation“
Der Startpunkt dieses erfolgreichen Projekts war die Fachmesse „All About Automation“, die am 18. und 19. September 2024 stattfand. Dort knüpfte die Firma Büchel über Fabian Dietrich aus der Resilienten Fertigung Kontakt zur Westsächsischen Hochschule Zwickau. Der Bedarf war dringend: Zwei wichtige Anlagen zur automatisierten Spannungseinstellung an Fahrradfelgen der Marke Holland Mechanics waren nahezu zeitgleich ausgefallen – eine kritische Situation für das Unternehmen.
Die Ursache des Ausfalls lag in den Steuerrechnern der Anlagen, die auf einer veralteten MS-DOS-Plattform mit grafischem Desktop unter Windows 98 basierten. Aufgrund des Alters der Systeme (Baujahr 2001) wurde kein Support mehr durch den Hersteller angeboten. Als einzige Lösung stand der kostspielige Austausch der gesamten Anlage im Raum.
Wissenstransfer als Schlüssel zur Lösung
Das Labor für Steuerungs- und Regelungstechnik der Werkzeugmaschinen am Institut für Maschinenentwicklung der Westsächsischen Hochschule Zwickau übernahm die Herausforderung. Nach einer gründlichen Vor-Ort-Analyse konnten die Experten den defekten Flashspeicher des BIOS (Basic Input Output System) als Ursache des Problems identifizieren.
Die Steuerrechner wurden in die Hochschule transferiert, wo die Motherboards instand gesetzt und getestet wurden. Anschließend erfolgte die Rückführung zu Büchel. Vor Ort wurden die überholten Steuerrechner in die Anlagen integriert und mit den bestehenden Komponenten neu verkabelt.
Erfolgreiche Wiederinbetriebnahme
Nach umfangreichen BIOS-Anpassungen konnten die Anlagen wieder in Betrieb genommen werden. Ein abschließendes Training des Bedienpersonals stellte sicher, dass künftig Fehlerbilder frühzeitig erkannt und die Anlagen schonend heruntergefahren werden können.
Der Erfolg des Projekts ist ein Paradebeispiel für die Vorteile eines effektiven Wissenstransfers: Die Firma Büchel konnte eine Neuinvestition im mittleren sechsstelligen Bereich vermeiden und den Betrieb der Anlagen nachhaltig sichern.
Fazit: Wissenstransfer als Wettbewerbsvorteil
Der Fall der Firma Büchel GmbH & Co. zeigt, wie wertvoll der Austausch zwischen Hochschulen und Unternehmen sein kann. Der Wissenstransfer ermöglichte nicht nur die Wiederinbetriebnahme kritischer Produktionsanlagen, sondern unterstreicht auch das Potenzial von Forschungskooperationen in der Industrie.
Mit Projekten wie diesem setzt die Westsächsische Hochschule Zwickau einen wichtigen Impuls für die regionale Wirtschaft und beweist: Wissenstransfer ist der Schlüssel zu Innovation und Effizienz.
veröffentlicht am 23.01.2025, von Eric Neiß