Leipziger Wissenschaftspreis 2025 geht an Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr

Ein Mann hält eine Urkunde und steht vor einem Rollup.

Der im Transferverbund Saxony⁵ engagierte Bauingenieur und HTWK-Professor für Tragwerkslehre Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr erhielt den Leipziger Wissenschaftspreis. Am 20. Juni 2025 ehrte ihn die Jury, bestehend aus der Stadt Leipzig, der Universität Leipzig sowie der Sächsischen Akademie der Wissenschaften für seine herausragenden Leistungen in der Wissenschaft. Mit Engagement und Innovationsgeist treiben er und sein Team Forschung, Lehre, Transfer und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Bereichen Tragwerkslehre, digitale Fertigung und ressourceneffizientes Bauen mit Holz voran. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis teilt sich der Wissenschaftler mit Prof. Dr. med. Antje Körner (Universität Leipzig).

Mit seinem Wirken stärkt Stahr die Bedeutung Sachsens im nachhaltigen und innovativen Holzbau. Als promovierter Bauingenieur, der seit 2010 Professor an der HTWK Leipzig ist, hat er insbesondere in der angewandten Forschung zu digital basierten Fertigungskonzepten und in der Architekturlehre neue Maßstäbe gesetzt. Kern ist sein anwendungsbezogener Forschungsansatz, der den architektonischen Entwurf, die ingenieurtechnische Planung und die numerisch gestützte Fertigung zusammenbringt. Ziel ist es, mit Systeminnovationen Lücken zwischen einzelnen Fachdisziplinen bzw. Prozessschritten zu schließen – und das Bauen von Grund auf ganzheitlich zu gestalten: „Um in Zukunft klimaschonend zu bauen, bedarf es dringend innovativer Konzepte, welche die Materialverbräuche senken, die Nutzungszeiten der Bauwerke durch höhere Ausführungsqualitäten verlängern und den Einsatz kaum recyclingfähiger mineralischer Baustoffe reduzieren. Darin sehe ich auch meine besondere Verantwortung als Wissenschaftler“, beschreibt Stahr seine Motivation.

Prof. Dr.-Ing. Jean- Alexander Müller, Rektor der HTWK Leipzig, betont: „Die unermüdliche Arbeit von Alexander Stahr erfährt durch den Leipziger Wissenschaftspreis eine angemessene öffentliche Würdigung. Seine Forschung zum klimafreundlichen und zukunftsfähigen Bauen hat großen Anwendungsbezug und strahlt über HTWK und Stadt Leipzig hinaus. Damit hat sie das Potenzial, Leipzig und die Region voranzubringen. Alexander Stahr steht damit zugleich exemplarisch für die Leistungsfähigkeit und Qualität von Lehre und Forschung an unserer Hochschule für angewandte Wissenschaften.“

5 Personen stehen vor einem Roll-up

Forschungsgruppe FLEX: Forschen, Lehren und Experimentieren

Ein zentrales Element in Stahrs bundesweit und international beachtetem Schaffen in Leipzig ist die interdisziplinäre Forschungsgruppe FLEX, die er 2014 ins Leben rief. Er und sein Team entwickeln neue Lösungen an der Schnittstelle von digitaler Planung und Fertigung. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Praxispartnern hat das Team bereits mehr als 20 Forschungsprojekte umgesetzt.

HolzBauForschungsZentrum

Zu den Meilensteinen gehört die Eröffnung des HolzBauForschungsZentrum Leipzig im Innovationspark Bautechnik Leipzig/Sachsen im Stadtteil Engelsdorf 2024. In der hochmodernen Forschungshalle sollen Grundlagen für Hersteller- und Bauprodukt-unabhängige Fertigungskonzepte für das digital basierte Bauen der Zukunft mit Holz entwickelt werden. Damit wird sowohl lokal als auch regional, national und international eine Lücke geschlossen. Im HolzBauForschungsZentrum entwickeln Stahr und sein Team Lösungen für das Bauen mit vorgefertigten Teilen aus nachwachsenden Rohstoffen im Anwendungsmaßstab.

Ein Mann spricht in ein Mikrofon

Regional vernetzt

Die enge Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Region bildet einen Schwerpunkt für Stahr und FLEX, um Konzepte in der Praxis zu evaluieren und fehlerhafte Annahmen schnell korrigieren zu können. Seit 2018 engagiert er sich im sächsischen Transferverbund Saxony⁵. Im Anwendungsbereich „Produktion“ setzt er sich dort besonders für den Transfer von Wissen zu digital basierten Fertigungskonzepten in Architektur und Bautechnik ein und arbeitet dabei seit anbeginn hervorragend mit dem Laserinstitut der Hochschule Mittweida sowie mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau zusammen.

klatschendes Publikum

Der Leipziger Wissenschaftspreis

Den Wissenschaftspreis verleihen seit 2001 die Stadt Leipzig, die Universität Leipzig sowie die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig alle zwei Jahre an Persönlichkeiten aus der Wissenschaft, deren Arbeiten höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügen und Leipzigs Ruf als Stadt der Wissenschaften festigen.
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger des Leipziger Wissenschaftspreises waren beispielsweise Prof. Dr. Christian Wirth, Professor für spezielle Botanik und funktionelle Biodiversität (2022), Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins, Professorin für Anorganische Chemie an der Universität Leipzig (2019), Prof. Dr. Dan Diner, Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig (2013) sowie Prof. Dr. Svante Pääbo, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (2003), der 2022 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin erhielt.

 

Der Text erschien zuerst in Form einer Pressemitteilung auf der Website der HTWK Leipzig und wurde hier leicht abgewandelt.

veröffentlicht am 03.07.2025, von Katrin Haase

Ort

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Karl-Liebknecht-Straße 132
04277 Leipzig

Veröffentlichungsdatum

03.07.2025

Kontakt

Porträtfoto Alexander Stahr

Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr

Projektmitarbeiter

Tel.: +49 341 3076 6263

Zurück zur Übersicht
Eine gemeinsame Initiative von Innovative Hochschule, Bundesministerium für Bildung und Forschung und Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK