Nachlese: Matchmaking - Energie gewinnen, speichern, recyceln
Flüssigmetallbatterien als Pufferspeicher für grüne Energien? Leitfähiges Papier, das sogar noch hinter Tapeten die Räume heizt? Oder eine Kläranlage, die sich auf dem besten Weg zum energieautarken Wirtschaften befindet?
Das Thema Energie ist vielfältig – davon konnten sich die rund 25 Besucher*innen unseres Matchmakings zum Auftakt der Langen Nacht der Wissenschaft überzeugen. Unter dem Thema „Energie gewinnen, speichern, recyclen“ präsentierten sechs Referenten aus Wissenschaft und Forschung ihre Projekte und Arbeiten und standen danach den zahlreichen Fragen der Gäste zur Verfügung.
Die Begrüßung übernahm Prof. Dr. Gunther Göbel, Prorektor für Forschung und Transfer an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD) und übergab an den ersten Referenten des Matchmakings, Prof. Dr. Lutz Göhler (Bild) von der HTWD. Er forscht unter anderem an leitfähigem Graphit-Papier, das vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet – sei es im privaten Haushalt, in Krankenhäusern oder sogar auf Flugzeugträgern.
Dr. Wolfram Palitzsch von der LuxChemTec GmbH in Freiberg referierte zum Thema Aufbereitung und Recycling gebrauchter Solarmodule. Auf diese Weise können unter anderem seltene Materialien wie Silizium, Silber, Indium oder Tellur zurückgewonnen und wiederverarbeitet werden.
Dr. Tom Weier vom Helmholtz-Zentrum Dresden Rossendorf (HZDR) präsentierte seine Forschungen auf dem Gebiet der Flüssigmetallbatterien. Diese neu entwickelte Art von Stromspeicher auf der Basis von Natrium und Zink lässt sich leichter recyceln als herkömmliche Batterien.
Dr. Volker Kühn von der Stadtentwässerung Dresden zeigte auf, dass die Kläranlage bereits heute schon rund 85 Prozent ihrer Energie pro Jahr selbst erzeugen kann – mit dem Ziel, diesen Wert weiter zu steigern.
Stephan Krüger vom Unternehmen TECHiFAB berichtete über den neu entwickelten Memristror, der als Kernstück in neuromorphen Computer eingesetzt werden soll. Dieser Baustein kann analoge Daten nicht nur verarbeiten, sondern auch speichern, was insbesondere für die Weiterentwicklung von Künstliche Intelligenz relevant ist.
Den letzten Vortrag des Matchmakings übernahm Dr. Lars Rebohle vom HZDR. Er referierte über den Einsatz der Blitzlampe für Batterietechnik und den Vorteil der Blitzlampenausheilung gegenüber herkömmlichen thermischen Behandlungen.
Nach den Pitches gab es die Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch. Denn das ist das eigentliche Ziel des Matchmakings: Die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu ermöglichen und so den Wissenstransfer in Sachsen noch weiter voranzutreiben.
Das Matchmaking wird halbjährlich vom Transferverbund Saxony5 veranstaltet und fokussiert sich jedes Mal auf einen anderen Themenschwerpunkt. Das Matchmaking „Energie gewinnen, speichern, recyclen“ fand in Kooperation mit dem HZDR statt.
Was ist ein Matchmaking?
veröffentlicht am 05.07.2023, von Anna Luise Schicha
Ort
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Friedrich-List-Platz 1
01069 Dresden
Veröffentlichungsdatum
05.07.2023
Kontakt
Annette Thoma, M.A. (In Elternzeit)
Standortmanagerin
HTW Dresden