Fotowettbewerb "Forschungsperspektiven": Dritter Platz geht an FLEX-Mitarbeiter
Bei der Vernissage der Fotoausstellung "Forschungsperspektiven" kürte die HTWK Leipzig am 5. Februar 2025 die Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs

Von hölzernen Dübeln bis zu gedruckten Transistoren – die Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs Forschungsperspektiven 2024 zeigen auch in diesem Jahr die Vielfalt der Forschung an der HTWK Leipzig eindrücklich. Vom Referat Forschung ausgerufen, konnten sich sämtliche Forschende der HTWK Leipzig mit einem Foto aus dem eigenen Forschungsalltag bewerben.
Am 5. Februar 2024 kürte Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit Prof. Dr. Faouzi Derbel die Erstellerinnen und Ersteller der vier ausgezeichneten Forschungsfotos. Bei gleicher Punktzahl gab es 2024 zwei Zweitplatzierte. Niels Clasen von der Forschungsgruppe FLEX, die sich aktiv im Transferverbund Saxony⁵ einbringt, erstellte das drittplatzierte Bild.
Sowohl Prof. Dr. Ralf Thiele, Leiter des HTWK-Instituts für Geotechnik, als auch Dr. Alexander Knut, Forschungsgruppenleiter der Forschungs- und Transfergruppe GEONETIC, waren während der Vernissage anwesend. Sie engagieren sich im Teilprojekt Nachhaltiges Bauen bei Saxony⁵ für einen Wissenstransfer im Themenbereich Geotechnik.
Nachhaltige Holzverbindungen: Platz 3 für Niels Clasen von Flex

Den dritten Platz des Fotowettbewerbs erhält Niels Clasen, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe FLEX. Der Bauingenieur erforschte im Projekt „Directed Timber Pressfitting“ unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Stahr im Rahmen seiner Masterarbeit die Klemmwirkung von leimfreien und sortenrein trennbaren Dübel-Verbindungen aus Holz. Die Forschungsgruppe prüfte stabförmige Rundholzdübel, die sie mit Nägeln aus Kunstharzpressholz aufspreizten und fest im Bohrloch einer Furnierschichtholzplatte (LVL) verbanden. In einer Versuchsreihe prüfte Clasen die Tragfähigkeit an 80 Prüfkörpern mit verschiedenen Modifikationen des Dübels. Die ersten Versuche, den Nagel stirnseitig in den Dübel einzutreiben, führten zunächst nicht zu Erfolgen: Dübel zerrissen, Platten spalteten sich auf und Nägel brachen, wie hier im Bild zu sehen. Doch diese Fehler waren wichtig für den Erkenntnisgewinn; weitere Experimente führten zur Lösung: Vorbohrungen, genauere Abstimmungen zwischen Nagel- und Dübelgröße sowie LVL-Platten mit Querlagen konnten die Verbindung schließlich auf bis zu 2 Kilonewton Auszugsfestigkeit perfektionieren.
Prof. Dr. Alexander Stahr ist Forschungsgruppenleiter und Gründer von FLEX und engagiert sich bei Saxony⁵ im Anwendungsbereich Laserbasierte Fertigung in Architektur und Bauwesen für einen Wissenstransfer für ein nachhaltigeres und digitalisierteres Bauwesen.
Geteilter Platz 2: Mixed Reality und Motion Capture

Den zweiten Platz teilen sich die Bauingenieure Herrmann Busse (Fotografie) und Lorenz Spillecke (Bildbearbeitung) mit Karl Marbach.
Mixed Reality revolutioniert Bodenmechanik-Labore
Busse und Spillecke erhalten den zweiten Platz für eine Bildmontage, die ihre Vision des zukünftigen Arbeitsalltags im bodenmechanischen Labor zeigt. Durch Mixed Reality, bei der reale und virtuelle Objekte in Echtzeit miteinander interagieren, könnten Laborantinnen und Laboranten zusätzlich zur reellen Situation kontextbezogene Inhalte sehen. Mithilfe einer Mixed-Reality-Brille wird beispielsweise der Blick in die Probe hinein möglich.
Diese Vision hat im bodenmechanischen Kontext ein hohes Innovationspotential, sei es für eine schnellere Verfügbarkeit und Vernetzung von Informationen oder für überfachliche und dezentrale Weiterbildungen. Busse promoviert derzeit an der Technischen Universität Berlin und an der HTWK Leipzig über die Interpretation von Drucksondierungsdaten, gemeinsam mit Spillecke entwickelt er im Projekt „RoadIT1.0“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Thiele ein Messsystem für die Beanspruchung des Straßennetzes.
Forschung zu Motion Capture überzeugt die Jury

Ebenfalls den zweiten Platz erreicht das Bild von Karl Marbach, Masterstudent im Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau/Energietechnik. Als wissenschaftliche Hilfskraft arbeitet er am Lehrstuhl für Produktions- und Logistiksysteme, geleitet von Prof. Dr. Martin Gürtler. Im Rahmen seines Masterprojekts arbeitet er daran, automatisiert Arbeitsablauf-Zeitanalysen (MTM-Analysen) aus Videosequenzen zu generieren. Dafür nutzt er unter anderem Motion Capture, ein Verfahren zur Erfassung von Bewegungen, sowie eine Objekterkennung.
MTM-Analysen finden im industriellen Umfeld insbesondere bei der Planung und Bewertung von manuellen Montagetätigkeiten und bei der Ermittlung von betrieblichen Planzeiten Anwendung. Darüber hinaus werden damit Montageprozesse unter ergonomischen Gesichtspunkten bewertet. Marbach entwickelt dafür einen Algorithmus, der die erfassten Bewegungen zur Verbesserung bestehender Montage-prozesse nutzt. Auf dem Foto ist Marbach bei der Erstellung eines umfangreichen Trainingsdatensatzes zu sehen. Die Bildbearbeitung zeigt die gemessenen beweglichen Bereiche der Hand.
Siegerfoto zeigt innovative Transistoren für die Medizintechnik

Der erste Platz des Fotowettbewerbs geht an Florian Muschka (links), Anika Mühl (rechts) und Sammy Schließer (Fotograf). Das Foto zeigt die Masterstudentin der Druck- und Verpackungstechnik und den wissenschaftlichen Mitarbeiter von Prof. Dr. Ingo Reinhold bei der Charakterisierung von gedruckten organisch elektrochemischen Transistoren (OECTs). Die hohe Empfindlichkeit und die Kompatibilität mit wässrigen Umgebungen machen OECTs ideal für Sensoranwendungen, beispielsweise in der Medizintechnik zur Glukosemessung.
Die Transistoren stellten die Forschenden mittels Tampondruck her, einem Tiefdruckverfahren aus der grafischen Industrie, das sich besonders für gewölbte und unebene Oberflächen eignet. Mühl untersucht in ihrer Masterarbeit den Einfluss von Prozessparametern die Druckqualität und Leitfähigkeit von Silberstrukturen im Tampondruck. Muschka erforscht das Druckverfahren für dichtungsintegrierte Sensorik im Projekt „IntelliSeal“ am Forschungs- und Transferzentrum Leipzig der HTWK Leipzig.
Die Jury
Die Jury, bestehend aus dem freien Wissenschaftsfotografen Swen Reichhold, dem Referenten für Forschung Dirk Lippik sowie Katrin Haase, Forschungskommunikation, und Dr. Franziska Böhl, Forschungsmarketing, bewerteten die eingereichten Bilder unter Gesichtspunkten wie Fotoqualität, Umsetzung der Bildidee, Einzigartigkeit und Bildkomposition.
Gewinnerbilder aus 10 Jahren: Ausstellung im Februar 2025

Erstmals zeigt das Referat Forschung vom 5. bis zum 28. Februar 2025 in einer Fotoausstellung im Foyer der Hochschulbibliothek alle bisherigen Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs, denn vor genau zehn Jahren wurde der Fotowettbewerb erstmals ausgerufen. Vom 5. bis zum 28. Februar 2025 sind die Bilder während der Öffnungszeiten der Hochschulbibliothek zu sehen. Die Vernissage am 5. Februar bot den feierlichen Anlass zur Urkundenübergabe und Gratulation der aktuellen Preisträgerinnen und Preisträger.
Diese Nachricht erschien zuerst am 6.2.2025 auf der Website der HTWK Leipzig und wurde hier leicht abgewandelt.
veröffentlicht am 20.02.2025, von Katrin Haase
Ort
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Karl-Liebknecht-Straße 132
04277 Leipzig
Hochschulbibliothek
Veröffentlichungsdatum
20.02.2025
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