Gemeinsam Lehre gestalten: Lehrkooperationen im Co-Creation-Lab Künstliche Intelligenz
Das Sammeln praktischer Erfahrung während der Lehre ist einer der Kernbestandteile des Studiengangs „Medieninformatik und Interaktives Entertainment“ der Hochschule Mittweida. Dafür werden unter anderem für die Module der Lernfeldreihe „Wirtschaft und Wissenschaft“ Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen, um Themen für Semesterprojekte beizusteuern. Diese werden von Gruppen aus vier bis zehn Studierenden über den Lauf von drei Semestern bearbeitet, welche von Betreuern der Hochschule Mittweida und externen Partner als Stakeholder der Lehrprojekte begleitet werden. Zu der Entwicklung gehören daher regelmäßige Konsultationen, in denen die Studierenden ihren Fortschritt präsentieren und Feedback erhalten.
Mit Beginn des Wintersemesters 2021/2022 bringt sich nun auch das CoCreation-Lab Künstliche Intelligenz mit in dieses Lehrkonzept ein. Dazu stellen die HAW aus Leipzig, Zwickau, Zittau/Görlitz und Dresden jeweils ein Thema für das aktuelle und kommende Semester, mit den Professor*innen und Mitarbeiter*innen der Standorte als Stakeholder.
So bringt die HTWK Leipzig das Thema Robotik ein: Das Team der Gruppe „KIBot“ soll für einen Roboterarm, der für Kameraaufnahmen genutzt wird, eine virtuelle Trainingsumgebung für KI-Agenten schaffen. In dieser soll dann ein KI-Agent erlernen, den Roboter so zu steuern, dass Kollisionen des Roboters mit Personen oder unerwartet auftretenden Hindernissen vermieden werden.
Das Projekt Westsächsische Hochschule Zwickau sieht auch die Entstehung einer virtuellen Welt vor, allerdings mit einem anderen Ziel. Die Gruppe „WHZDouble“ entwickelt eine virtuelle Nachbildung der Räumlichkeiten der Hochschule, um diese für virtuelle Besichtigungen, sowie als digitale Übungsplatz für den neu angeschafften Roboter Double zu nutzen. Letzterer soll dank der virtuellen Nachbildung das Navigieren in den Räumen trainieren.
In unbekanntes Territorium stößt die Gruppe „XR-Knowledge Worker“ für die Hochschule Zittau-Görlitz vor: diese sollen Konzepte für den Einsatz von Extended Reality Technologien (kurz XR) im Bereich der Wissensarbeit erstellen und prototypisch umsetzen.
Im Kontrast dazu beschäftigen sich die Studierenden der Gruppe „TrafficAI“ für das Thema der HTW Dresden mit klassischen KI-Methoden. Ihre Aufgabe ist der Aufbau einer Wissensbasis für ein Expertensystem, welches zur Analyse von Bildmaterial aus der Verkehrsüberwachung eingesetzt werden soll, unter anderem um kritische Situationen wie beispielsweise Staus, Gefährdungen oder Unfälle frühzeitig zu erkennen.
Die Hochschule Mittweida um Prof. Dr. Marc Ritter übernimmt die Organisation der Konsultationen sowie Abschlusspräsentation und stellt den Studierenden ProjektbetreuerInnen zur Seite, welche diese in fachlichen sowie organisatorischen Fragen bei ihrer Projektarbeit unterstützen.
Im Rahmen der Lehrkooperation beschäftigen sich die Studenten intensiv mit verschiedenen Thematiken der Künstlichen Intelligenz und lernen dabei selbstständig den Umgang mit den damit verbundenen Technologien. Darüber hinaus lernen die Studierenden wichtige Arbeitsprozesse von Projekten kennen, wie zum Beispiel die Analyse von Projektanforderungen, die Kommunikation mit Stakeholder als auch die effiziente Arbeit im Team.
Text: CCL-KI
Bilder: (1) https://www.doublerobotics.com , (2+3) https://de.freepik.com
Der Artikel erschien zuerst auf der Webseite der Hochschule Mittweida.
veröffentlicht am 18.03.2022,
Veröffentlichungsdatum
18.03.2022