Nachlese: Saxony⁵-Woche in Mittweida
Eine Woche im Zeichen des Transfers
Ende Oktober drehte sich an der Hochschule eine Woche lang (fast) alles um den Transfer wissenschaftlicher Forschungsergebnisse und Technologien in die industrielle Praxis, regionale Wirtschaft und Gesellschaft.
Die fünf sächsischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften arbeiten seit zwei Jahren im Projekt Saxony5 zusammen. Ziel des Verbundvorhabens ist es, die Zusammenarbeit der einzelnen Hochschulen innerhalb bestimmter Forschungsbereiche (den sogenannten Co-Creation-Labs – CCL) zu intensivieren, die Kompetenzen und Ressourcen zu bündeln und so den forschungsbasierten Wissenstransfer zu optimieren und zu vereinfachen.
Zu diesem Zweck organisierten die Saxony5– Standortmanagerin und -Projektmitarbeiter der Hochschule Mittweida in Zusammenarbeit mit dem Referat Forschung und mit Unterstützung der Partnerhochschulen und –unternehmen die Saxony5-Woche vom 21. bis zum 24. Oktober in Mittweida.
Den Startschuss bildete die Auftaktveranstaltung am Montagvormittag, die gleichzeitig auch die Eröffnung des Wissenschaftsjahres 2019/2020 an der Hochschule Mittweida darstellte. Der Prorektor Forschung, Prof. Uwe Mahn, umriss in seinem Eröffnungsvortrag das Forschungspotential der Hochschule und stellte den Gästen das Verbundvorhaben Saxony5 vor.
Zum Thema „Regionale Innovationsnetzwerke im Erzgebirge als Basis für einen erfolgreichen Transfer“ referierte im Anschluss Jan Kammerl von der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH. Sein Aufruf an die Hochschulangehörigen: „Gehen Sie raus und zeigen Sie, was Sie können!“
Beim Medientag am Montagnachmittag stand der 360°-Grad-Film im Mittelpunkt. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutierten Maren Kießling (MLU Halle-Wittenberg), Danko Dolch und Michael Geidel (tfd/miriquidi Film Leipzig), Manuel Dudczig (vrendex Chemnitz) und Raphael Haus (mobfish Braunschweig) unter anderem zu Gestaltungsmöglichkeiten, Bildästhetik und Erstellung von Apps im 360°-Bereich.
Am Dienstag (22.10.2019) fanden mit dem Biodiversitätstag und dem 5. Sächsischen Tag der Automation zwei sehr gut besuchte Symposien an der Hochschule statt.
„Biodiversität – was ist das?“ fragten Prof. Röbbe Wünschiers (Hochschule Mittweida) und Dr. Maria Vlaic (NABU Sachsen). Die Antwort lieferten die Vorträge aus verschiedenen Bereichen der Biotechnologien. Nachhaltige Landwirtschaft, EU-Agrarpolitik und Gentechnologien waren einige der Schlagworte, um die es ging. Heimlicher Star der Veranstaltung waren sicherlich die beiden Schafpudeldamen Leini und Wilma mit ihren Züchterinnen Mechthild Jennissen-Tibbe vom Institut für ganzheitliche Zucht, Oberseifersdorf, und Nina Borzner, die den Vortrag von Frau Jennissen-Tibbe zum Thema „Ein ganzheitliches Schafpudel-Zuchtkonzept“ aufmerksam verfolgten.
“Die Referenten beleuchteten mit ihren Vorträgen das Thema Biodiversität aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Und das ist wichtig, denn Biodiversität ist ein großes Thema, so groß, dass man sich als Einzelperson machtlos fühlen kann. Aber genau das wurde insbesondere während der abschließenden Podiumsdiskussion klar: Jede und jeder Einzelne kann im persönlichen Umfeld agieren und kommunizieren. Wir sind Konsumenten und haben somit Entscheidungsmacht.”
Prof. Michael Kuhl resümiert über den 5. Sächsischen Tag der Automation:
„Am 22.10. fand der 5. Sächsische Tag der Automation in Kooperation zwischen dem Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen VEMASinnovativ und der Fakultät Ingenieurwissenschaften im Rahmen der Saxony5 – Woche an unserer Hochschule statt. 130 Teilnehmer aus Industrie, Wirtschaft und Wirtschaftsförderung haben den Workshop genutzt, um zukünftige Herausforderungen – z.B. in der Produktion in Bezug auf die Elektromobiliät – zu erörtern, aber auch um ganz konkrete Lösungsansätze anzubieten. Schwerpunktthemen waren in diesem Jahr die Perspektiven der Automatisierung in der zukünftigen Automobilproduktion, Themen vernetzter Fertigungs- Robotik- & Handlingssysteme bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz in Assistenz- und Monitoringssystemen. Die Gäste deckten dabei lokale Hidden-Champions aus der Region genauso ab, wie große OEM, welche als Global Player vorrausschauend und schnell auf internationale Trends reagieren müssen. Eingerahmt wurde der Workshop von einer Begleitausstellung mit 14 Ausstellern aus den unterschiedlichsten Bereichen der Automatisierung. Auch hier zeigte sich die Exzellenz des sehr gelungenen Tages des Wissens- und Technologietransfers – und einmal mehr die hervorragenden Chancen, gemeinsam mehr zu erreichen.“
„Gemeinsam durchstarten mit dem Mittelstand“ war das Motto des futureSAX-Gründerbrunch am Mittwoch (23.10.2019). Impulsvorträge zum Thema Gründen, Kooperationen und Unternehmensnachfolge als Chance für Gründer wechselten sich ab mit Podiumsdiskussionen und Erfahrungsberichte erfolgreicher Gründer. Sieben ausstellende Behörden, Banken und unterstützende Institutionen standen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rede und Antwort zu gründungsrelevanten Fragen.
Am Donnerstagvormittag gestaltete der Projektpartner Cinector GmbH einen Workshop zu der von ihr entwickelten Software Cinector STAGE, mit deren Hilfe animierte Präsentationen und Videos selbst erstellbar sind.
Ganz im Zeichen der Co-Creation Labs stand der gleichnamige CCL-Tag am Donnerstag (24.10.2019). Unter dem Thema „Energiewende im Spannungsfeld zwischen Wohlstand und Klimawandel“ stellte das CCL 6 – Versorgungsinfrastruktur sich und sein Leistungsspektrum vor. Die CCLs Fabrik der Zukunft (CCL 3), Additive Fertigung (CCL 5), Oberflächentechnik (CCL 8) sowie das Cluster Virtuelle Realität nutzen eine gemeinsame Veranstaltung und gaben fachliche Einblicke in ihre Arbeit. Themen waren unter anderem der Einsatz von RFID-Technik in der Robotik zur Prozessoptimierung, die Additive Fertigung von Mikrobauteilen aus Metall und Keramik, Trends in der Laseroberflächenbearbeitung und die Entwicklung von virtuellen Bedienkonzepten am Beispiel Trainingsfabrik 4.0.
„Der CCL-Tag war mit 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht und diente auch als erfolgreiche Plattform zur Vernetzung der CCLs untereinander.“
Unterhaltsam wurde es zum Abschluss der Saxony5-Woche beim zweiten Science Slam im Fernsehstudio am Donnerstagabend. Fünf Wissenschaftler der Partnerhochschulen im Projekt verließen die Labore und Hörsäle und präsentierten eigene Forschungsprojekte auf der Bühne.
Es traten an:
Am Ende siegte Dr. Clemens Schneider von der Hochschule Zittau/Görlitz mit seinem sehr eindrucksvollen Vortrag über das Thema „Wie wendet man seine Erkenntnisse aus der nuklearen Sicherheitsforschung auf die Rettung eines bevorstehenden Dates unter Zeitdruck an?“
Herzlichen Glückwunsch!
Der Science Slam kann unter folgendem Link nachverfolgt werden: https://www.youtube.com/channel/UCet-JfugPJM6vzHGMk9upww
Zusammenfassen lässt sich die Saxony5-Woche mit den Worten von Prof. Michael Kuhl aus dem Co-Creation Lab 4 – Vernetzte Mobilität:
„Wissen kann dann erfolgreich in Innovationen umgesetzt werden, wenn interdisziplinär und kreativ zusammengearbeitet wird. Hierfür ist Kommunikation die grundlegende Voraussetzung – und genau das wurde intensiv praktiziert.“
Dieser Artikel erschien zuerst auf der Website der Hochschule Mittweida.
Text: Annett KoberBilder: Hochschule Mittweida/Saxony5
veröffentlicht am 10.12.2019,
Veröffentlichungsdatum
10.12.2019