Ostdeutsches Energieforum: Über Anpassungen zur Energiewende und Wirtschaft
HTWK Leipzig zeigte beim 14. Ostdeutschen Energieforum am Campus Jahnallee der Uni Leipzig ausgewählte Projekte, die die Energiewende antreiben.
„Beschleunigung oder Rolle rückwärts? Welche Anpassungen brauchen Energiewende und Wirtschaft jetzt?“ – so lautete das Leitthema des 14. Ostdeutschen Energieforums am 23. und 24. September 2025 in Leipzig. Bei der Leitmesse zur Energiezukunft in Ostdeutschland trafen sich rund 500 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik – dieses Mal am Campus Jahnallee der Universität Leipzig.
Die Teilnehmenden tauschten sich zu Programmschwerpunkten wie Energiesicherheit, Standortbedingungen, Energiewende im ländlichen Raum oder zu Finanzierungsmöglichkeiten der Energiewende aus. Erwartet wurden auch wieder hochkarätige Speaker und Gäste, darunter die Ministerpräsidenten aus Sachsen Michael Kretschmer, aus Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff und aus Thüringen Prof. Dr. Mario Voigt.
HTWK-Beteiligung: Workshop und Ausstellung
Die HTWK Leipzig war ebenfalls vor Ort. Nach einem Grußwort des HTWK-Rektors leitete Jens Schneider, Professor für Vernetzte Energiesysteme an der HTWK Leipzig, gemeinsam mit Josef Bayer, Geschäftsführer EnSolVision, einen Workshop über Zellulare Energiesysteme und die Versorgungssicherheit durch dezentrale Sektorkopplung.
Vier Forscherteams der HTWK Leipzig Projekte stellten sich vor
Das Team von Faouzi Derbel, Professor für Smart Diagnostik und Online Monitoring und Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit der HTWK Leipzig, präsentierte eine Messeinrichtung, die im Rahmen des Forschungsprojekts Zapdos entwickelt worden war.
Das patentierte Diagnosesystem konnte anhand des Leiterseildurchhangs einer Freileitung messen, wie viel Energie durch die Stromleitungen floss und wie hoch die Auslastung tatsächlich sein konnte, um dem wachsenden Energiebedarf gerecht zu werden. So kann das Netz optimaler genutzt werden, ohne es ausbauen zu müssen.
Wie Erdwärme-Anlagen effizienter und kostengünstiger geplant werden können, zeigte das Team um Anke Bucher, Professorin für angewandte Mechanik, im Forschungsprojekt „EasyQuart-Plus“.
Gemeinsam mit den Verbundpartnern, der Universität Leipzig und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ), präsentierten sie eine 3D-Visualisierung inklusive Simulationsdaten zur Oberflächennahen Geothermie und erläuterten in Gesprächen, wie Vorurteile und Wissenslücken gegenüber Erdwärme-Anlagen abgebaut werden können.
Einblicke in drei weitere Forschungsprojekte gewährte das Team um Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Mechanik: neben dem zur anwendungsorientierten Solarzellenvermessung auch zur Agri-Photovoltaik (Agri-PV) und zur organischen Photovoltaik (OPV). Agri-PV verbindet die Energieerzeugung mit der Landwirtschaft. OPV-Folien sind extrem leicht, flexibel und unzerbrechlich und bieten damit vielfältige Einsatzmöglichkeiten zur Erzeugung umweltfreundlicher elektrischer Energie.
Einen Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit und der Ressourceneffizienz leistete auch das Projekt GeoMeter. Das Team um Ralf Thiele, HTWK-Professor für Bodenmechanik, Grundbau, Fels- und Tunnelbau, zeigte, wie mit einem KI-basierten Messsystem und mit Sensoren im Boden gleichzeitig der Wassergehalt und die Bodendichte ermittelt werden konnte. Eine Echtzeitüberwachung ist beispielsweise für die Agrar- und Landwirtschaft im Sinne von „Smart Farming“ ebenfalls wichtig.
Zudem unterstützte das Veranstaltungsbüro der Fakultät Informatik und Medien wieder organisatorisch und gestalterisch: Medientechnik-Studierende produzierten Einspieler, die auf der Bühne gezeigt wurden und die so die medialen Präsentationen im Hauptforum ergänzten.
veröffentlicht am 22.09.2025, von Dr. Franziska Böhl
Teilprojekte
Ort
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Karl-Liebknecht-Straße 132
04277 Leipzig
Veröffentlichungsdatum
22.09.2025
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Faouzi Derbel
Schlagwörter
Ausstellung, Informationsveranstaltung, Messe, Wissenschaftskommunikation, Wissenstransfer, Workshop