Welches Potenzial bieten AR und VR für das Handwerk?

Was ist eigentlich Augmented Reality und wie kann diese Technologie oder Virtual Reality im Handwerk eingesetzt werden? Darüber informierten Wissenschaftler*innen am 20. August bei einer Veranstaltung der Reihe "Handwerk trifft Forschung", die von Saxony⁵ gemeinsam mit der Handwerkskammer Dresden umgesetzt wurde.

Forscher verschiedener Institute gaben spannende Einblicke in die Möglichkeiten der Technologie und beleuchteten ihre Forschungsschwerpunkte in Bezug auf ihr Potenzial für das Handwerk.

Vielfältige Anwendung für AR und VR im Handwerk

Einen großen Vorteil bietet die Technologie im Rahmen der beruflichen Ausbildung, z.B. durch die Simulation und das Training von Arbeitsabläufen. Dr. Linh Tuan Mai von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD) veranschaulichte dies anhand einer VR-Anwendung für Gebäudesystemtechnik. Herr Felix Schmidt-Kleespies, von der FLEX Forschungsgruppe der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, zeigte noch einen ganz anderen Anwendungsbereich auf: Mithilfe einer AR-Anwendung und einer sogenannten HoloLense werden Fertigungseffizienz und Prozesssicherheit in der handwerklichen Herstellung von Holzrahmenbauelementen erhöht, indem bestimmte Informationen eingeblendet werden.

Auch der Einsatz zur Veranschaulichung bestimmter Leistungen für den Kunden ist Bereich, der für Handwerksbetriebe interessant sein könnte, wie Prof. Markus Wacker von der Professur für Computergrafik der HTWD aufzeigte. So sieht man durch die Brille sein zukünftiges Bad, die geplante Küche oder bauliche Änderungen im Sinne der Barrierefreiheit im wahrsten Sinne des Wortes mit neuen Augen, schafft ein besseres Vorstellungsvermögen und vermeidet bestenfalls aufwändige Umplanungen.

Ein weiteres spannendes Thema ist die mehrsinnliche VR-Umgebung als Qualifikationshilfe, in dem reale Szenarien für ein möglichst realistisches Training unter Zuhilfenahme optischer, haptischer und akustischer Elemente wirklichkeitsgetreu nachgestellt werden.

Netzwerken und AR-/VR-Brillen zum Anfassen

Damit die Teilnehmenden einen bestmöglichen Eindruck von den Technologien erhalten, konnten die unterschiedlichen VR- und AR-Anwendungen direkt ausprobiert werden. Damit wurden nicht nur etwaige Berührungsängste minimiert, der Kontakt zu den Wissenschaftler*innen wurde auch gleich genutzt, um konkrete Bedarfe im Handwerk zu erläutern.

So hat die Veranstaltung einerseits sehr gut gezeigt, dass die Nutzung von digitalen Werkzeugen auch im Handwerk neue Möglichkeiten für Innovation und Effizienz eröffnet. Andererseits wurde deutlich, dass auch Handwerksbetriebe konkrete Forschungs- und Entwicklungsbedarfe haben und so die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen nicht nur Sinn macht, sondern sogar notwendig ist..

veröffentlicht am 20.08.2024, von Eric Neiß

Zeitraum

20.08.2024

Ort

Am Lagerplatz 8
01099 Dresden
Njumii 2

Veröffentlichungsdatum

20.08.2024

Kontakt

Ein Portraitfoto von Marlen Walther

Marlen Walther, M.A.

Standortmanagerin
HTW Dresden

Tel.: +49 351 462 3917

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