Öffentliche Ringvorlesung: MEINEN – GLAUBEN – WISSEN

14. April 2021
Mann im Seitenprofil in Denkerpose

Nicht erst seit der Präsidentschaft von Donald Trump haben Konzepte wie „alternative Fakten“ oder „Fake News“ Hochkonjunktur. Institutionen, die traditionell für die Produktion und Verbreitung von Wissen verantwortlich sind, seien es nun Forschungseinrichtungen oder die Presse, wird zunehmend mit Argwohn begegnet. Ihre Arbeit wird teilweise als parteiisch und machtgelenkt wahrgenommen. Expert*innen, wie z.B. Klimaforscher*innen, stehen unter Legitimationsdruck.

Die Grenzen von Meinen, Glauben, Wissen – nach Kant die drei Modi des Fürwahrhaltens – scheinen immer mehr zu verschwimmen. In einer Gesellschaft, die sich als Wissensgesellschaft bezeichnet, scheint der Glauben an das Wissen zu schwinden und die Macht des Meines und Dafürhaltens zu steigen. Glauben wir (noch), was wir wissen und wissen wir eigentlich, was wir glauben?  Das ist kein neues Phänomen der sogenannten Wissensgesellschaft. Es gab und gibt schon immer unterschiedliche Wissenskulturen, die miteinander um Anerkennung und „Wahrheit“ ringen. Homöopathie, Schulmedizin und traditionelle chinesische Medizin sind Beispiele dafür.

An den Abenden wollen wir uns den Grenzen des Wissens, des Glaubens und Meinens in Bereichen wie Philosophie, Erziehung, Medizin, Genetik, Religion und Klima widmen. Die Ringvorlesung lädt wieder dazu ein, sich von klugen und informierten Köpfen aus den Sozial-, Natur-, Ingenieur- und Humanwissenschaften zu Themen aus Kultur, Politik und Religion aufklären zu lassen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Empirische Sozialforschung zwischen Objektivität und Werturteil

Dürfen Befunde aus der empirischen Sozialforschung bewertet werden? Diese Frage ist in den Sozialwissenschaften schon lange ein umstrittenes Thema. Es kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn aus dem durch empirische Forschung abgeleiteten Erkenntnisgewinn anwendungsorientierte Schluss­folgerungen und Handlungsempfehlungen für Politik und Gesellschaft gezogen werden müssen. Daher wird in der Vorlesung u.a. danach gefragt, was Sozialwissenschaft will und/oder darf, wie mit empirischen Daten in der Praxis umgegangen wird und ob und/oder unter welchen Bedingungen wertende Aussagen erlaubt sind.

Moderation: Dipl.- Psychologin Babett Nimschowski

Dozent:in:

Prof. Dr. phil. Isolde Heintze Professorin für Sozialpolitik und Soziale Arbeit, Fakultät Soziale Arbeit an der Hochschule Mittweida.

Prof. Dr. Guido Mehlkop Professor für Methoden der empirischen Sozialforschung an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt. Er beschäftigt sich u. A. mit Erklärungsansätzen von Alltagskriminalität – als Ergebnis rationaler Entscheidungsprozesses oder (fehlende) Internalisierung sozialer Konformitätsnormen.

18:15 Uhr – 19:10 Uhr Live-Stream des Vortrages auf www.youtube.com/hsmittweida/

19:15 – ca. 20:00 Uhr Interaktive Fragerunde mit den Dozent*innen über https://hsmw.zoom.us/j/89568633818

Text: Hochschule Mittweida Bild: Pixabay

Datum

14.04.2021 – 18:15

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Eine gemeinsame Initiative von Innovative Hochschule, Bundesministerium für Bildung und Forschung und Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK