Resiliente Fertigung

Etablierte Netzwerke im Wertschöpfungsprozess mit einem hohen Grad an Arbeitsteiligkeit verfügen nicht über die notwendige Resilienz, um auf äußere Störungen ausreichend reagieren zu können. Auch weltweite Logistiknetzwerke werden zunehmend anfälliger, was zu Engpässen an Komponenten in der heimischen Fertigung führt (siehe etwa die „Ever Given“-Blockierung, coronabedingte Lieferengpässe, Störungen durch großflächige Umwelt-Katastrophen). Neben der Erhaltung der Produktivität der Unternehmen spielen auch die Aspekte der Nachhaltigkeit, die Einbindung des Menschen in den Produktionsprozess und die verantwortungsvolle Nutzung von KI eine wesentliche Rolle. Maßgebliche Treiber dieser Entwicklung, an denen die sächsischen Hochschulen intensiv forschen, sind Aspekte der Mensch-Technik-Interaktion, drahtlose echtzeitfähige Industriekommunikation, kognitive und resiliente Fertigungssysteme und neuartige additive Fertigungsmethoden.

Männliche Personen erklärt zwei weiteren einen Roboter

Ziel des Teilprojektes „Resiliente Fertigung“ ist es, mittels Co-Innovationsprozessen zentrale Ergebnisse der angewandten Forschung für die Anwendung in Produktionssysteme kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zu transferieren. Diese werden für die Dimensionen Mensch, Technik und Organisation sowie deren Schnittstellen identifiziert. Zudem werden resiliente Fertigungsszenarien unter Verwendung moderner Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts betrachtet. Damit sollen Produktionsunternehmen in die Lage versetzt werden, Turbulenzen und herausfordernde unbekannte Situationen bewältigen zu können, an diesen zu wachsen und die eigene Organisationsstruktur weiterzuentwickeln. Die Industrie 4.0 Modellfabrik bildet dabei den Dreh- und Angelpunkt des Co-Innovation-Netzwerks. Mit den modular aufgebauten und autark arbeitenden Komponenten sowie dem Wissen der Forschenden können alle Ebenen der Resilienz dank Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Mobilität adressiert werden.

Roboterarm greift in einer Roboterzelle ein Bauteil zur Montage

Um für kleine und mittlere Produktionsunternehmen geeignete Resilienz-Strategien zu entwickeln, muss zunächst das Bewusstsein für Krisen und deren Auswirkungen sowie kausale Zusammenhänge für die Unternehmen geschärft werden. Im vorhandenen Co-Innovations-Labor, der Fabrik der Zukunft „Industrie 4.0 Modellfabrik“ sind dazu autonome Demonstratoren zur Schaffung neuer Wertschöpfungsketten zwischen den Hochschulen zu entwickeln und aufzubauen. Das neu geschaffene Wissen zum Thema „Resiliente Produktionsszenarien“ wird als Wissensspeicher im Rahmen unterschiedlicher Transferformate der Zielgruppe, hauptsächlich produzierende KMU aber auch der Zivilgesellschaft, nähergebracht. Die Transferphilosophie des Bündnisses ist es, das Publikum über „Resiliente Produktion“ zu informieren, im Rahmen verschiedener Transferformate zu inspirieren, für das eigene Unternehmen selbstständig Ideen zu identifizieren und durch innovieren dieses Wissen gemeinsam in neuen FuE-Vorhaben weiterzuentwickeln.

Blick auf die Produktionslinie der Industrie 4.0 Modellfabrik, an der mehrere Personen stehen. Im Vordergrund testet eine Person eine HoloLens.
In der Industrie 4.0 Modellfabrik können Besuchende u.a. mithilfe einer HoloLens einen Blick auf die moderne Produktionslinie werfen.

Wissen ist eine essentielle Ressource in Unternehmen, deren Wirkung sich erst durch das Verbreiten zwischen Menschen entfaltet. Diese Entfaltung ist jedoch nur möglich, wenn Wissenschaft und Wirtschaft stärker zusammenarbeiten, Wertschöpfung überdacht wird und durch WIR(t)schaffen gemeinsame Werte definiert werden. Wir schaffen eine Wissensplattform zu kognitiven und resilienten Fertigungssystemen für diese Kooperationen und machen in unseren Co-Innovationslaboren die Forschungsergebnisse sichtbar. In Co-Innovations-Prozessen entwickeln Wirtschaft und Wissenschaft diese Ergebnisse der angewandten Forschung weiter. Wir laden die Zivilgesellschaft in unsere Labore ein, um die Ergebnisse der angewandten Forschung (be)greifbar zu machen. Mit unseren Transferformaten schaffen wir den physischen und digitalen Raum zur Entstehung und Verstetigung der Wissensplattform. Durch diese entsteht ein Netzwerk, in welcher sich Akteure direkt vernetzen, Wissen teilen, Innovationsbedarf identifizieren und gemeinsam an Konzepte für eine resiliente Fertigung arbeiten.

Kontakt

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

Prof. Dr. Dirk Reichelt

Teilprojektleiter

Tel.: +49 351 462 2614

Porträtfoto Nicole Jäpel

M.A. Nicole Jäpel

Projektmitarbeiterin

Tel.: +49 351 462 3046

Porträtfoto Jessica Haustein

M.A. Jessica Haustein

Projektmitarbeiterin

Tel.: +49 351 462 3872

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Porträtfoto Jens Jäkel

Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel

Projektmitarbeiter

Tel.: +49 341 3076 1125

Robert Thiel, M.Sc.

Projektmitarbeiter

Tel.: +49 341 3076 1164

Westsächsische Hochschule Zwickau

Prof. Dr.-Ing. Petra Linke

Projektmitarbeiterin

Tel.: +49 375 536 1733

M.Sc. Fabian Dietrich

Projektmitarbeiter

Tel.: +49 375 536 1666

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