Schlüsseltechnologie Wasserstoff: Neue Sensoren und Messtechnik aus Sachsen

Beim 6. Workshop in der Reihe „Leistungselektronik & Sensorik für Brennstoffzellensysteme“ am 19.08.2025 in Zwickau standen ein innovatives Verfahren zur Qualitätssicherung von Bipolarplatten sowie neue Ansätze in der Wasserstoff-Sensorik im Fokus. Eingeladen hatten Saxony⁵, der sächsische Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e. V., das Forschungs- und Transferzentrum (FTZ) e. V. an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS.
Forschung und Industrie ziehen an einem Strang
Neben der Neuvorstellung von Schlüsseltechnologien bot der Workshop Fachvorträge zur Leistungselektronik sowie Einblicke in die Entwicklung eines emissionsfreien Gasmotors an der WHZ. Auch der Wasserstoffmotorenprüfstand der WHZ konnte besichtigt werden. Gäste aus der Industrie berichteten über aktuelle Themen wie die Herausforderungen bei der Qualifizierung von Siliziumcarbid-(SiC-)Leistungshalbleitern oder die Entwicklung von anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreisen (ASICs).
„Die Beiträge zeigen, wie eng Hochschulen, Forschungsinstitute und Unternehmen in Sachsen zusammenarbeiten, um Wasserstofftechnologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen. Genau dieser Transfer von wissenschaftlicher Exzellenz in die industrielle Anwendung ist entscheidend, wenn wir den Standort langfristig im internationalen Wettbewerb positionieren wollen“, betonte Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter, Vorstandsvorsitzender des FTZ e. V. und Professor für EMV und Nachrichtentechnik an der WHZ.
Laser sichert Serienfertigung von Brennstoffzellen
Das aus einer WHZ-Forschungsgruppe entstandene Fraunhofer-Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien (AZOM) stellte einen Demonstrator vor, der Bipolarplatten mithilfe eines Lasers berührungslos und inline im emulierten Produktionsprozess vermisst. „Bisher werden die neuartigen, beispielsweise auf Verbundwerkstoff basierenden Bipolarplatten oft händisch geprüft. Vollautomatisierte Systeme existieren zwar schon, aber eine berührungslose Messung der elektrischen Leitfähigkeit direkt im Produktionsprozess wurde bisher nicht umgesetzt“, erläuterte AZOM-Gruppenleiter Alexander Kabardiadi-Virkovski. Genau hier setzt der neue Demonstrator an.
Sensoren für Wasserstoff und Multi-Fuel-Anwendungen
Neue Impulse kamen auch von der WHZ-Nachwuchsforschergruppe „Hocheffizienter Multi‐Fuel‐Motor mit innovativer Sensorik für nachhaltige Mobilität und Energieversorgung (MetHyMot)“. Die beiden Nachwuchswissenschaftler Phil Frenzel und Dominik Weber arbeiten an Palladiumdünnschicht- und organischen Sensoren, mit denen Wasserstoff selbst in sauerstofffreien Atmosphären ohne störende Querempfindlichkeiten zuverlässig nachgewiesen werden kann. Mögliche Einsatzfelder reichen von der Sicherheitsüberwachung von Wasserstoffspeichern bis hin zu Multi-Fuel-Motoren.
Etabliertes Workshopformat wird fortgesetzt
Rund 30 Teilnehmende aus Industrie und Wissenschaft waren der Einladung ins Forum Mobile der WHZ gefolgt. „Die Workshop war aus unserer Sicht erneut ein voller Erfolg“, resümiert Matthias Trebeck, der die Organisation federführend für den Saxony⁵-Anwendungsbereich „Energie“ übernommen hatte. „Der persönliche Austausch mit zahlreichen Teilnehmenden und das durchweg positive Feedback zeigen, dass sich unser Konzept etabliert hat.“ Mit Blick auf zukünftige Veranstaltungen ergänzt Trebeck: „Wir freuen uns bereits auf eine Fortsetzung.“
Quelle: Pressemitteilung der Westsächsischen Hochschule Zwickau vom 21.08.2025
veröffentlicht am 22.09.2025, von Dr. Peter Scheffler
Teilprojekte
Ort
Westsächsische Hochschule Zwickau
Kornmarkt 1
08056 Zwickau
Veröffentlichungsdatum
22.09.2025
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